Muslimische Jugend Österreich verurteilt Angriffe auf Musliminnen
Wien (OTS) - Der Übergriff eines gewalttätigen Rassisten gegen zwei Musliminnen am helllichten Tag am Reumannplatz im 10. Wiener Bezirk schockiert die muslimische Gemeinde. Wenn eine 84-jährige und eine 71-jährige Frau mit bedecktem Haupt offen angegriffen werden, sind alle Grenzen des Menschlichen brutalst überschritten. Es ist zutiefst beschämend und erniedrigend, Schwache und Wehrlose anzugreifen.
"Mit Entsetzen nehmen wir die vermehrten Übergriffen auf MuslimInnen und ihre Einrichtungen in Österreich und Europa wahr", so die Geschäftsführerin der Muslimischen Jugend Österreich, Tugba Seker. "Hakenkreuze und Schweinsköpfe auf muslimischen Einrichtungen in Österreich, drei Brandanschläge innerhalb von acht Tagen in Deutschland, eine Ermordung in Großbritannien sowie tägliche verbale Beleidigungen und jetzt auch tätliche Angriffe alarmieren die muslimischen Gemeinschaften Europas", so Seker weiter.
Das friedliche Zusammenleben ist der MJÖ immer schon besonders wichtig gewesen. Konflikte sind auf demokratische Weise auszuverhandeln und nicht mit der Hand. "Wir müssen alles daran setzen, dass eine Islamfeindlichkeit dieser Art im Keim erstickt wird. Leider stellen wir einen starken Zusammenhang zwischen der Berichterstattung über Extremismus, die mit dem 'Islam' undifferenziert gleichgesetzt wird, und den Übergriffen fest", so Seker und appelliert an PolitikerInnen und MedienvertreterInnen, mit Besonnenheit und Differenziertheit an das Thema heranzugehen. Seker schließt: "Wir müssen die Grundlagen von Demokratie, Menschenrechten und Religionsfreiheit in Österreich und Europa bewahren. Die MJÖ begrüßt den Religionsdialog von Bundeskanzler Faymann und weist darauf hin, dass der Schutz von Minderheiten eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist."
Stellungnahme der IGGIÖ zum Vorfall: http://www.derislam.at/?f=news&shownews=1885&kid=1
